Seit Juni 2023 befindet sich Josef Schützenhöfers monumentales autobiographisches Gemälde "To drive without a license/Aberkennung der ö. Staatsbürgerschaft and other sstories" als Leihgabe in den Direktionsräumen der Wienbibliothek im Rathaus. Am 19.September referierte Josef Schützenhöfer auf Einladung von Wienbibliothek-Direktorin Anita Eichinge und Alte Schmiede-Generalsekretär Walter Famler über Entstehungsgeschichte und lebensgeschichtliche USA-Hintergründe des Werkes mit besonderen Bezügen zu den im Bild präsenten Büchern u.a. von Thomas Wolfe, Woody Guthrie und John Steinbeck. Walter Famler las aus dem Essay "Amerikanischer Sommer mit Dodge" von David Stretz, in dem Anhand von Skizzen, die Josef Schützenhöfer für seinen Vortrag wieder aus dem Archiv holte, die Entstehung des Bildes 2015 in der Autorevue beschrieben wurde. Unter den Gästen: Literaturhistoriker Alfred Pfoser, Architekt Bernhard Schrattenecker, Bahoe-Verleger Leo Gürtler, Kunstkritiker Thomas Mießgang und Historiker Berthold Molden.
Fotos vom AUFBAU und VERNISSAGE 16.09.2022 bahoe art house
Video anlässlich der Ausstellungseröffnung bei bahoe art house
VORSCHAU AUSSTELLLUNGSKATALOG
Liberation Marker
Im Garten der Stieglerhaus-Gemeinnützigen Privatstiftung: Version III
Ein Werk von Josef Schützenhöfer
Josef Schützenhöfer geboren im oststeirischen Vorau, aufgewachsen in Friedberg, ging im Alter
von 19 Jahren ... aus tiefer Verabscheuung der Exekutive... er hatte einen Sandler gegen den harten Einsatz der Polizei wohl zu heftig verteidigt... in die USA und studierte am Cleveland
Institut of Art, Malerei. Aus Geldmangel heuerte er für vier Jahre bei der US-Navy als Zahntechniker an und erlangte somit das begehrte GI-Bill (staatlich finanzierter Uni-Zugang für Veteranen).
Mit dieser Unterstützung war es möglich ein Undergraduate und Graduate Degree der Bildenden Künste zu absolvieren. Obwohl zur selben Zeit von der Vöst-Alpine offiziell gegen das
österreichische Waffenexportgesetz verstoßen wurde, erkannte Österreich dem Zahntechniker J. Schützenhöfer in dieser Zeit wegen medizinischer Hilfsarbeit für eine fremde Armee, die
österreichische Staatsbürgerschaft ab. Sie wurde ihm erst wieder nach seiner Rückkehr in der Mitte der 90iger Jahre erteilt.
Josef Schützenhöfer wendet sich in seinem Denken und künstlerischen Arbeiten immer klarer gegen alle Arten von Autorität und beginnt sich für die unterdrückte Aufmerksamkeit jener, die für die Freiheit Österreichs im 2. Weltkrieg gekämpft hatten, einzusetzen.
Nach einigen antiautoritären Aktionen und preisgekrönten Arbeiten gegen Kriegsstifter, Kriegshetzer und Kriegsgewinner in Amerika, kehrte der Maler nach 24 Jahren in seine Heimat zurück.
In seinen Sozial Paintings z.B. im Grazer Puchwerk, Semperit-Werke und vieler ArbeiterInnen, nahm er Stellung zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten im Land. Dabei interessierte ihn in seinem Stil immer das Unsaubere, das Störende in den Arbeiten. Durch Farbkleckse, Farbgerinnsel, Auslassungen, zeigte er, dass es an den Motiven alles andere als glatt und sauber zugeht. Auch in seinen Landschaftsmalereien zeigt er die Wunden und das scheinbar Periphere auf. Ebenso kommt in seinen Arbeiten das satirische Moment immer wieder durch, siehe seine Studien über Polizei und Politiker. .........weiterlesen
Josef Schützenhöfer auf der
VIENNA CONTEMPORARY
Österreichs internationale Kunstmesse
vom 26.09. - 29.09.2019
MARX HALLE WIEN
»bahoe art house« – ein neuer Kunstraum. Im Kontext des Programms von bahoe books und in Kooperation mit gesellschaftskritischen Institutionen werden aufklärerische Kunst, ästhetische Außenseiterpositionen, provokante Fotografie und politische Comics und Graphic Novels präsentiert. Zur Eröffnung zeigt «bahoe art house« unter dem Titel »Fools and Tools of Fascism« den gleichnamigen Werkzyklus des austro-amerikanischen Malers Josef Schützenhöfer, der mit dieser Arbeit direkt in die aktuelle politische Auseinandersetzung in Österreich eingreift.
Josef Schützenhöfer: »Fools and Tools of Fascism«
bahoe art house
1010 Wien, Fischerstiege 7
27.09.–30.10.2019
Vernissage: Freitag 27. September 2019 um 20:00
Uhr
Eröffnungsrede: Abg. z. NR Univ.-Prof. Dr. Alfred J. Noll
Im August 2015 wurden in einem LKW nahe Parndorf die Leichen von 71 Menschen entdeckt. 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder aus Syrien, dem Irak und Afghanistan wollten im Zuge der großen Fluchtbewegung nach Österreich gelangen und sind im LKW-Laderaum erstickt. Der Maler Josef Schützenhöfer erinnert mit einem großen Gemälde an diese Menschen. Das Bild wird die nächsten Wochen im Justizpalast in Wien ausgestellt. Es war zuvor bereits im Kunsthaus Graz gezeigt worden. KATALOG
Die Eröffnung fand am 18. Oktober 2017 im Beisein von Dr. Gabriele Fink-Hopf, Vize-präsidentin des Oberlandesgerichts Wien und Dr. Wolfgang Brandstetter, Vizekanzler und Bundesminister für Justiz, statt.
Artist statement- Josef Schützenhöfer
Mit den Abschlussmodalitäten am Maryland Institute, der Ausfolgerung des Diploms und diverser Veranstaltungen gab es auch einen besonders inspirierenden Moment. Die Direktorin der MFA Studienrichtung für Malerei, Grace Hartigan, die Koryphäe des Abstrakten Expressionismus, hatte für jeden Ihrer Absolventen/Absolventinnen eine sehr persönliche Abschieds-Notiz parat. In meinem Fall liest es sich wie folgend:
„ …mit großer Vorsicht solltest Du der New Yorker Kunstszene begegnen, sie hat eine Art junge Talente zu verspeisen. …
Strebe nicht nach den Elfenbeinturm der Künste, die Peripherie verdient es umso mehr.“
Dieser Ratschlag ist mir geblieben und so bin ich überzeugt, dass es mit „Art for Art sake“ nicht Genüge ist, dass das „Selbst“ alleine nicht ausreicht und wohl auch vom Salz der Erde eine willkommene Würze erfährt. So ist es zu erklären warum ich in der Arbeitswelt, in der Technologie die uns umringt, oder am Alltagskampf der Politik die Thematik für meine Malerei finde. Meine Sozialisierung hat zum wesentlichen Teil in den USA stattgefunden. Das Regionalist Movement, das Kunst Programm der Works Progress Administration ist für mich bedeutend. Deren Ziel der kulturellen Erosion, welche das künstlerische Talent in die Metropolen absaugt Einhalt zu gebieten, finde ich nach wie vor Zeitgemäß. Im Kreis der Privilegierten sich zu bewegen ist der bequeme Weg zur Kunst. Nach dem uns die Allgemeinheit den Ausbildungsweg ermöglicht und finanziert, wäre es das mindeste Nachschau zu halten, in einer Umgebung in der es sich vielleicht nicht so glatt lebt und hier solidarisch und zugänglich zu sein.
Dies erlaubt vielleicht auch das „Abseits“ ins Tuch der Kunst zu weben.
Fotos: © Reinhard Öhner